Die Spiegeltherapie ist ein Therapieverfahren für Patienten mit einer halbseitig betroffenen Extremität, z. B. nach Schlaganfall oder bei Schmerzsyndrom. Das Prinzip der Spiegeltherapie besteht darin, einen Spiegel so in der Körpermitte zu positionieren, dass das Spiegelbild der nicht betroffenen Extremität erscheint, als wäre es die betroffene Extremität. Erstmalig wurde die Therapieform von Ramachandran und Mitarbeitern beschrieben. Seit einigen Jahren nimmt die Spiegeltherapie an Bedeutung zu und gehört zu den evidenzbasierten Therapiemethoden nach Schlaganfall.
Die prinzipielle Wirksamkeit der Spiegelillusion konnte bereits neurophysiologisch nachgewiesen werden. Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren zeigten, dass eine Spiegelung von Bewegung zu einer Aktivierung der jeweils kontralateralen Hemisphäre führt.